Lindern statt aushalten
Jucken und Brennen im Genitalbereich: Viele Menschen lassen dies aus Scham lange nicht abklären und behandeln. Häufig steckt die nichtinfektiöse Hautentzündung Lichen sclerosus dahinter, die meist bei Frauen auftritt. Doch schon Kinder – hier vorwiegend Jungen – können betroffen sein. Je früher die Therapie beginnt, desto schneller und wirksamer lassen sich die belastenden Symptome lindern.
Wissenschaftler vermuten, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt: Lichen sclerosus äußert sich als chronische Entzündungsreaktion der Haut, meist im Genitalbereich.
Im Erwachsenenalter sind überwiegend Frauen, unter Kindern und Jugendlichen häufiger Jungen betroffen. Meist setzen die Symptome im Grundschulalter oder in der Pubertät ein. Nicht selten wird jedoch zunächst falsch oder gar nicht behandelt.
Die Hauterkrankung zeigt sich bei Jungen und Mädchen vor allem durch Jucken und Brennen im Genital- und/oder Analbereich.
Die Beschwerden treten häufig in Schüben über lange Zeiträume auf. Auch wenn über Monate oder sogar Jahre immer wieder Schmerzen beim Wasserlassen auftreten, der Harn aber bei der Untersuchung keine Bakterien aufweist, sollte man an Lichen Sclerosus denken.
Zusammengefasst zeigen sich als typische Symptome:
Die genauen Ursachen sind noch ungeklärt. Forscher gehen davon aus, dass eine genetisch bedingte Neigung zu der Erkrankung eine Rolle spielt: Sie tritt familiär gehäuft auf.
Bestimmte Auslöser können dann im Lauf des Lebens eine (Auto-)Immunreaktion hervorrufen, die mit chronischen Entzündungen der Haut einhergeht. Zu diesen Reizen zählen unter anderem Druck, Reibung (z. B. durch Gewebe) und kleine Verletzungen, sogenannte Mikrotraumen. Bei Jungen betreffen sie die Vorhaut, bei Mädchen meist das äußere oder innere Genital.
Die ärztliche Diagnose wird durch eine Blickdiagnose anhand der sichtbaren Symptome gestellt. Kinder mit Lichen Sclerosus und deren Familien haben oftmals Jahre der Beschwerden und Arztbesuche hinter sich, bis eine richtige Diagnose und zielgerichtete Behandlung erfolgen. Denn die zunächst unspezifischen Symptome treten bei vielen unterschiedlichen Hautstörungen auf. Auch ist die Erkrankung oft nicht ausreichend bekannt, oder ein Verdacht wird vorschnell wieder verworfen. Eine Biopsie ist zwar möglich, aber umstritten: Der Gewebebefund fällt in den Anfangsstadien bei Kindern häufig unspezifisch aus und ist dann nicht aussagekräftig.
Die Erkrankung ist nicht heilbar und kann im Lauf des Lebens immer wieder auftreten. Durch eine regelmäßige Pflege lässt sie sich jedoch meist gut behandeln, sodass sich nur noch leichte oder über lange Zeit gar keine Symptome mehr einstellen. Vor allem bei Jungen treten die Beschwerden bei guter und konsequenter Behandlung im Erwachsenenalter in den Hintergrund.
Während der Akuttherapie verschreibt der Arzt eine kortisonhaltige Salbe mit Therapieplan über vier Wochen bis zu drei Monaten – je nach Schweregrad. Schon währenddessen und danach erfolgt eine pflegende Erhaltungsbehandlung im Intimbereich mit rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Salben, welche die trockenen Stellen pflegen. Juckreiz und Brennen wird so gelindert. Entsprechende Zubereitungen mit Thymuspeptiden wirken hier offensichtlich regenerierend und unterstützend auf die oberen Hautschichten.
In einer klinischen Anwendungsbeobachtung¹ konnte die thymuspeptid-haltige Pflegecreme Sclero discret therapiebegleitend hoffnungsvolle Ergebnisse zeigen: in über 71% der Fälle von erwachsenen Betroffenen kam es zu einer Abnahme von Juckreiz, Brennen und auch der Sclerose, schubfreie Intervalle konnte verlängert werden, Nebenwirkungen waren nicht zu beobachten. Die Creme ist auch für Kinder ab 3 Jahren geeignet.
Die Pflege sollte regelmäßig erfolgen und auch nicht bei Beschwerdefreiheit enden, da es sonst zu einem Rückfall kommen kann. Auch nach der Pubertät sollten regelmäßige ärztliche Kontrollen stattfinden: Vor allem Frauen neigen zu Rückfällen.
Wenn bei Jungen eine dreimonatige Kortisonbehandlung keine oder wenig Besserung erbringt, wird oftmals eine Beschneidung empfohlen.
Mechanische Reize als häufigste Auslöser lassen sich mit folgenden Maßnahmen wirksam verringern:
¹ M. Hagedorn, S. Polley, E. Hasche: Behandlung und Pflege von genitalem Lichen sclerosus, 2008
ZAHLUNGSARTEN
THYMUSKIN®
RECHTLICHES